ISBN: 978-3522506649
Willow blieb wie angewurzelt stehen. Sie konzentrierte ihre Augen auf das Dickicht. Die Zweige bewegten sich. Das Mädchen ging einige Schritte zurück. Und dann sah sie es. Ein Fuchs trat aus dem Gebüsch hervor. Er blickte Willow direkt in die Augen. Sie wagte nicht, sich zu bewegen. Doch sie hielt seinem Blick stand. Ihr Herz hämmerte laut. So standen sie sich eine Weile gegenüber. Dann war es, als würde der Fuchs den Kopf neigen, um sich zu verabschieden, und verschwand. Willow hätte ihn gern noch länger beobachtet, aber er war nicht mehr zu sehen. Waren Füchse eigentlich gefährlich? Angst hatte sie keine verspürt. Sie war wie verzaubert von der Schönheit dieses Tieres. Sein rotes Fell sah so weich und glänzend aus, dass sie kurz davor gewesen war, ihre Hand auszustrecken und es zu berühren.
Jetzt wurde es ihr bewusst. Sie hatte nicht nur einen Wald geerbt. Sondern mit ihm auch alle Tiere, die in ihm lebten. Jede Blume, jeder Zweig, jedes noch so kleine Blatt, das alles gehörte ihr. Und der Fuchs. Der gehörte auch dazu. Sie hatte einen Fuchs. Und wer wusste schon, welche Tiere sie noch besaß.
Willow legte ihre Hand auf den Stamm der Eiche vor sich. »Ich habe einen Wald«, flüsterte sie. »Ich habe einen Wald!«, schrie sie auf einmal laut und hüpfte lachend über Wurzeln und herumliegende Äste. Dann sah sie noch einmal nach oben, breitete die Arme aus und drehte sich um die eigene Achse. Immer wieder, immer wieder, bis ihr schwindelig wurde und sie sich auf den weichen Waldboden fallen ließ.
In Richtung der Baumwipfel rief sie: »Hallo, Wald. Ich bin Willow. Und ich denke, wir werden viel Spaß miteinander haben!«
PS: Wir haben bei uns in der Bücherei auch
- Band 2: Für alle, die wissen möchten, welche Kräfte in der Natur stecken
- Band 3: Flügelrauschen: Für alle, die den Wald lieben